WomENcourage Madrid 26.7.2024 – 28.07.2024

Stellen wir uns einen großen Hörsaal vor: voll, 5 Männer, der Rest Frauen und alle aus der Informatik!

Die WomENcourage ist eine Veranstaltung der ACM (Association for Computing Machinery) um Frauen in der Informatik zu feiern. Offen für alle Geschlechter ist sie dazu gedacht, Frauen zu vernetzen und in ihren Karrieren zu unterstützen, indem Frauen aus aller Welt zusammen kommen, ihre Erfahrungen teilen und ins Gespräch kommen. In diesem Jahr fand die Konferenz an der Univerität Carlos III zu Madrid statt und bei glücklicherweise nicht zu hohen Temperaturen und dem spanischen Flair konnten sich die Besucher:innen drei Tage lang in Workshops, Panel-Diskussionen, Keynote-Talks und Posterveranstaltungen zum Thema Responsible Computing for Gender Equality informieren und austauschen.

Gestartet hat die Veranstaltung am Mittwoch inoffiziell mit einem Hackathon und einer offiziellen Begrüßung am Abend mit Tapas und Wein. Donnerstag und Freitag waren dann mit Workshops, Keynote-Talks und Podium-Diskussionen gut gefüllt. Das vollständige Programm findet man hier: https://womencourage.acm.org/2024/program/ Wie bei jeder Konferenz gab es natürlich auch ein Konferenz-Dinner in einem alten Haus oberhalb von Madrid wunderschön in einem Pinienwald gelegen mit gutem Essen und Flamenco-Tänzer:innen.

“Even though it’s called ‘artificial intelligence’, it is made by people. It’s built by people. It’s deployed by people.”

Dr. Fei-Fei Li (amerikanische Forschende an KI und Mitgründerin von AI4ALL)

Die Workshops, die wir besucht haben, haben sich hauptsächlich um künstliche Intelligenz gedreht:

• Biased AI: sobald das Wort “Computer Science” im Prompt auftaucht, wird man in einer persönlichen Kurzzusammenfassung zum Nerd
• AI in Education: was sind die Vor- und Nachteile von KI in der Lehre?
• Biased Knowledge Graphs: warum ist doctor eher männlich und nurse eher weiblich?
• Coding for Equality: inklusive Techniken mit SpaCY und Gensim
• MEDCHI Workshop: Verbesserung der Human-Computer-Interaction in den Bereichen Gleichstellung, Inklusion und Digitalisierung und Bildung an Schulen
• Responsible AI: macht es Sinn unterschiedliche KIs für unterschiedliche Zielgruppen zu haben (Medizin, Werbung, Lehre, etc.)?
• Growth Mindset and Resilience: können Resilienztrainings Informatikerinnen vom Abbruch der Karriere abhalten?
  

Es wurde viel diskutiert, wie man den bias aus den KIs rausbekommt, was wir tun können und wie wir unsere Studierenden darin schulen, mit dem Output von generative AI verantwortungsvoll umzugehen.

Am Freitag hatten wir dann die Gelegenheit zu erfahren, was andere Universitäten im Bereich Gleichstellung machen. Außerdem konnten wir unsere Arbeit und insbesondere den Frauen-Vortragsmarathon vorstellen.

Poster-Sessions
Bei den Poster-Sessions stellen hauptsächlich Studentinnen ihre Arbeit mittels Postern vor. Die Mehrheit der Arbeiten ging auch um künstliche Intelligenz, allerdings breitgefächert über verschiedene, innovative Anwendungen in der Lehre und im Gesundheitswesen, so wie auch im Bereich Umweltschutz. Einige Studentinnen haben auch vollständig andere Themen vorgestellt, die sowohl aus dem weiteren Feld der Informatik als auch aus den Bereichen Gleichstellung und Diversität kamen.

Parallel zu der einen Poster-Session gab es auch noch eine Career-Fair, wo sich Firmen vorgestellt haben, und man so gute Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern wie Airbus, Telefonica, Deloitte und vielen mehr knüpfen konnte.

Insgesamt können wir nur allen empfehlen, die nächste WomENcourage 2025 in Rumänien zu besuchen – es ist ein tolles Erlebnis so viele Informatikerinnen an einem Ort zu sehen und sich mit ihnen zu unterhalten. Wir unterstützen auch gerne Studentinnen, die sich mit einem Poster bewerben möchten!