Frauen in der Informatik

Lynn Conway

(*1938)

ist eine US-amerikanische Informatikerin, Erfinderin und Aktivistin im Transgender Rights Movement.

Sie gilt als Erfinderin des “Generalized Dynamic Instruction Handling”. Zusammen mit Carver Mead startete sie die

Mead-Conway-VLSI-chip-design-revolution“, auch „Mead-Conway-Bewegung“ genannt. Ein herausragender Faktor bei der Förderung dieser VLSI-Chip-Designrevolution in der gesamten Industrie war das von Mead und Conway initiierte, DARPA-finanzierte VLSI-Projekt, das die Entwicklung der elektronischen Designautomatisierung entscheidend vorangetrieben hat.

Werdegang & Beitrag:

Sie interessierte sich bereits in der Schule für die Naturwissenschaften und Mathematik. Während ihres Studiums beim MIT in 1955 bekam Conways ehr gute Noten, musste jedoch nach einem misslungenen Versuch, eine Gender Ttansition durchzuführen, ihr Studium abbrechen.

Nachdem sie einige Jahre als Elektronikerin gearbeitet hatte, setzte sie ihr Studium fort. Sie machte 1962 ihren Bachelorabschluss und 1963 den Masterabschluss an der Columbia University’s School of Engineering and Applied Science.

Bei IBM arbeitete sie mit dem Architekturdesignteam um Fran Allen, Brian Randell, John Cocke und anderen IBM-Forscher*innen an dem Design fortgeschrittener Computer. Nachdem Conway dem Konzern mitteilte, dass sie sich als Transsexuelle einer Operation zur endgültigen Geschlechtsumwandlung unterziehen wollte, wurde sie im Jahr 1968 entlassen (wofür sich IBM erst im Jahr 2020 entschuldigte).

Nach der Gender Transition arbeitete Conway als Systemingenieurin und Computerarchitektin. Im Rahmen ihrer Arbeit bei Xerox Palo Alto Research Center (PARC) erfand sie „multiproject wafers“, eine Technologie, die die Produktionsrate erhöhte und Kosten verringerte. Zusammen mit Carver Mead schrieb sie in den Jahren 1978-79 das Lehrbuch Introduction to VLSI Systems, das schnell zum Standardwerk im Bereich des Chipdesigns wurde (VSLI = Very Large Scale Integration). Damit begann auch die sogenannte Mead and Conway Revolution in VLSI-Chipdesign, die sowohl das Studium der Informatik- und Elektrotechnik als auch die Industriepraxis in diesem Bereich revolutionierte.

Conway erhielt einen Lehrauftrag an der MIT, um Kurse zum neuen VLSI-Design zu geben.

In den 80-er Jahren verließ sie Xerox und arbeitete als Architekturingenieurin bei DARPA.

1985 bis zu der Emeritierung im Jahre 1998 war sie Professorin an der Universität von Michigan.

Forschungsschwerpunkte:
Microchipdesign

Auszeichnungen:

  • Harold Pender Award (1984)
  • John Price Wetherill Medal (1985)
  • Secretary of Defense Meritorious Civilian Service Award (1985)
  • National Academy of Engineering (1989)
  • Computer Pioneer Award (2009)
  • Computer History Museum Fellow (2014)
  • IEEE/RSE James Clerk Maxwell Medal (2015)

Manche Veröffentlichungen von Lynn Conway finden Sie hier.

Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lynn_Conway
https://en.wikipedia.org/wiki/Lynn_Conway
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Lynn_Conway_July_2006.jpg
Charles Rogers, CC BY-SA 2.5 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5>, via Wikimedia Commons

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